Exkursionen

Resümee einer Reise

Nach einer Woche im jüngsten Staat Europas neigt sich unsere Kosovofahrt dem Ende entgegen. Am letzten Tag unserer Reise hatte die Reisegruppe Gelegenheit, die intensiven Erlebnisse der Reise noch einmal Revue passieren zu lassen.

Austausch mit jungen Kosovaren als ein Highlight der Kosovofahrt

In einer Gesprächsrunde am Morgen bewerteten die Teilnehmer den Verlauf der Studienreise. Hierbei sollten sie positive und negative Aspekte herausstellen als auch Verbesserungsvorsachläge unterbreiten. Des Weiteren war es ihre Aufgabe, zu erläutern, welche besonderen Erkenntnisse sie aus der Reise mitnehmen.

Besonders positiv wurde von Seiten der Teilnehmer der Austausch mit den jungen Kosovaren sowie den verschiedenen politischen Stiftungen, NGO´s und Institutionen angesehen, da dieser einen tiefen Einblick in die politischen und gesellschaftlichen Realitäten des Kosovo vermittelte. In diesem Zusammenhang beindruckte auch der nach wie vor ungebrochene Enthusiasmus der kosovarischen Freunde gegenüber der Europäischen Integration. Faszination übte auf die Reisegruppe zudem der liberale Islam des Landes aus, der gerade in Zeiten des extremen Islamismus als Vorbild dienen kann. Darüber hinaus war die Gruppe von der religiösen Heterogenität des Kosovo beeindruckt.

Der immer noch vorhandene politische Konflikt zwischen Kosovo-Albanern und Kosovo-Serben offenbarte sich für die Reisenden sehr eindrücklich während des Besuches der Stadt Mitrovica im Nordkosovo. Viele hatten in Mitrovica den Eindruck, dass sich dort „zwei Länder in einer Stadt“ befinden würden.

Einen besonderen Eindruck hinterließ ebenfalls der Besuch von Prizren. Viele Mitglieder der Gruppe schwärmten nämlich vom malerischen Charme der osmanischen Altstadt Prizrens.

Die Teilnehmer betonten, dass sich während der Reise ein besonderer Teamgeist entwickelt habe, der dazu führte, dass sich die Gruppe am Ende der Reise wie eine „kleine Familie“ gefühlt habe.

Herausforderungen auf dem Weg zur EU

Aus Sicht der Mitglieder der Gruppe verdeutlichte die Reise, dass der Kosovo bei seinem Weg zur EU-Mitgliedschaft noch viele Hürden überwinden muss. Die Bekämpfung der Korruption und die Verringerung klientelistischer Strukturen sowie die Stärkung der einheimischen Volkswirtschaft wurden dabei als Hauptaufgaben genannt. Manche Teilnehmer fragten sich, ob sich die genannten Probleme in den 10 bis 20 Jahren überhaupt in befriedigender Weise erledigen ließen.

Potenzielle Verbesserungsvorschläge

Während der Gesprächsrunde äußerte die Gruppe auch eine Reihe möglicher Verbesserungen. So wurde hervorgehoben, dass man auch gerne Kontakt zur jugendlichen Landbevölkerung des Kosovo aufgenommen hätte, um auf diese Weise ein vielfältigeres Meinungsbild gewinnen zu können. Des Weiteren hätten es die Teilnehmer auch spannend gefunden, mit Vertretern der kosovarischen Parteien, politischen Journalisten und Vertretern der verschiedenen ethnischen Minderheiten zu diskutieren. Einige Teilnehmer merkten zudem an, dass es gut gewesen wäre, auch einen sicherheitspolitische Themenschwerpunkt in die Studienreise zu integrieren. Hierzu hätte beispielsweise ein Gespräch mit Mitgliedern der Kosovo Force (KFOR) oder der einheimischen Kosovo Security Forces (KSF) arrangiert werden können, das den Fokus auf die Sicherheitslage des Landes legt.

Am Ende der Reise äußerten viele Mitglieder der Reisegruppe den Wunsch, noch einmal in den jüngsten Staat Europas zurückzukehren.