Nach dem Wahlsieg von Trump und dem erfolgreichen Brexit-Referendum stellt sich die Frage, wie man auf den in der westlichen Welt verstärkt auftretenden Populismus reagieren soll. Diese Frage diskutierten die JEF Ruhrgebiet in Kooperation mit der VHS Essen. Teilnehmer der Diskussion waren der Leiter des Politikbereichs der VHS Essen, Günter Hinken sowie der Juniorbotschafter des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW), Shahwan Borto.
Definition und Unterschiede des Populismus
Nach Ansicht Günter Hinkens müsse zwischen dem US-amerikanischen und europäischen Populismus unterschieden werden. Das Phänomen Trump ließe sich auf die spezifischen amerikanischen Verhältnisse zurückführen, die mit dem Niedergang ehemaliger Industriezweige zu tun habe. Hinsichtlich der Situation in Europa betonte Hinken, dass der dortige Rechtspopulismus vor allem auf einer schleichenden Delegitimierung des Prozesses der Europäischen Integration basiere. Faktoren der Delegitimierung seien die mangelnde Einbeziehung der Bürger bei der Entwicklung der Europäischen Verfassung und das Versagen der europäischen Eliten bei der Bekämpfung der Wirtschafts- und Finanzkrise.
Rezepte gegen den Populismus
Shahwan Borto stellte heraus, dass man den Populismus vor allem mit politischer Aufklärungsarbeit entgegentreten müsse. Zusammen seien die Politiker Europas dazu aufgefordert, verstärkt auf die Jugend zu zugehen und das Bild Europas in der Öffentlichkeit zu verbessern.