Im Zuge der Diskussion, wo das Projekt Europa hinführt, ist die Problematik der europäischen Demokratie zentral. Die EU sieht sich regelmäßig mit dem Vorwurf des Demokratiedefizits konfrontiert. Am 26.06.2018 hat sich Prof. Sydow auf Einladung der JEF Münster hin kritisch mit dem Thema auseinandergesetzt und im Anschluss gemeinsam mit dem Publikum über die Problematik diskutiert.
Auch wenn die die Wahl des Europäischen Parlaments erst im nächsten Mai ansteht, haben die JEF Münster bereits jetzt die Strukturen der europäischen Demokratie hinterfragt. Am vergangenen Dienstag, den 26. Juni 2018 fand der Discuss-Europe-Stammtisch „Brüsseler Technokratie?! Baustelle Europäische Demokratie“ in Münsters Fürstenberghaus statt.
Als Redner war Prof. Dr. Gernot Sydow, Direktor des Instituts für europäisches Verwaltungsrecht, eingeladen. In einem kurzweiligen Vortrag hinterfragte er den Vorwurf des Demokratiedefizits in der Europäischen Union und setzte sich mit einzelnen Punkten, die zur Rechtfertigung dieses Vorwurfs angeführt werden, kritisch auseinander. So stellte er beispielsweise fest, dass das Fehlen einer europäischen Öffentlichkeit zu einem größeren Problem gemacht, als es tatsächlich sei. Der politische Austausch zwischen Bürgern innerhalb eines Staates werde, so Sydow, durch soziale Differenzen noch intensiver eingeschränkt als dies nationale Grenzen im europäischen Diskurs zu tun vermögen.
Klar, dass der Vortrag auf einer Veranstaltung der Jungen Europäischen Föderalisten nicht undiskutiert bleiben konnte. Eine Vielzahl an Nachfragen und inhaltliche Äußerungen aus dem Publikum ermöglichten das Zustandekommen einer vielseitigen und lebhaften Diskussion, die spannende Gedankengänge anstieß und bereichernde Erkenntnisse hervorbrachte.
Unser Dank gilt Prof. Sydow für den anregenden Vortrag, sowie allen Gästen der Veranstaltung für ihr Interesse und die klugen Wortbeiträge.