KV Münster

Braccident oder Brexodus?

Am Mittwoch den 22.11.2017 lud die Forschungsinitiative NRW in Europa gemeinsam mit dem NRW Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten zum Symposium nach Düsseldorf. Die Veranstaltung mit dem Titel „Der Brexit und die Zukunft der EU“ lockte ein breites Publikum an – auch die JEF Münster war unter den Besuchern.

Am 29. März 2019 wird Großbritannien nicht mehr Teil der Europäischen Union sein, so viel ist sicher. Alles andere liegt bisher, um die Worte des nordrhein-westfälischen Europaministers Dr. Holthoff-Pförtner zu benutzen, „im Nebel”. Wie wird der Austritt des Vereinigten Königreichs aus dem Staatenverbund aussehen? Welche Verträge werden erhalten, welche ersetzt und welche aufgekündigt? Wer muss wie viel Geld bezahlen? Alle diese Fragen müssen schnellstmöglich geklärt werden, doch die Austrittsverhandlung erweisen sich als schwierig. 

Das schleppende Anlaufen der Verhandlungen, die Bedeutung des Brexits für NRW und die Auswirkungen des Austritts Großbritanniens auf die zukünftige Gestalt der Union, diese Themen standen im Zentrum des Düsseldorfer Symposiums. Zu Wort kamen hochkarätige Gäste aus Politik, Wissenschaft, Journalismus und Industrie, unter Anderem Christoph Wolfrum, Referatsleiter EU-Grundsatzfragen und Koordination Brexit im Auswärtigen Amt, Dr. Barbara Lippert von der Stiftung Wissenschaft und Politik und Graham Lucas, britischer Journalist und Experte bei Phoenix. In ihren Redebeiträgen diskutierten die Experten verschiedenste Modelle für einen EU-Austritt des Vereinigten Königreichs, von einem ungeregelten, plötzlichem „Braccident“ bis hin zu einem formal ausgehandelten und geordneten „Brexodus“. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Ralph Sina, Leiter des WDR/NDR Hörfunkstudios in Brüssel, der in dieser Rolle durch Leichtigkeit und Souveränität beeindruckte. 

Zusätzlich zu den jeweiligen Themenbeiträgen wurde auch Kommentaren und Fragen aus dem Publikum Raum eingeräumt, ein Angebot, das  Studierende, Politiker und Unternehmer gleichermaßen begeistert annahmen. So gelang eine spannende, vielseitige und ideenreiche Veranstaltung. Wir bedanken uns bei Dr. Holthoff-Pförtner für die Einladung und nehmen neben vielen gedanklichen Anstöße vor allem dies mit:

 „Großbritannien verlässt zwar die EU – es bleibt jedoch Teil Europas.“ (Dr. Holthoff-Pförtner und Katharina Walsh, First Secretary der Britischen Botschaft)

Gruppenfoto v.l.n.r.: Jan Nübel, Solveig Kallerhoff, Maike Billen, Carolin Robert, Minister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, Marieke Erlenstedt, Joris Duffner