Am Donnerstag, 17.05.2018, debattierten Schülerinnen und Schüler in Münster bei der Simulation des Europäischen Parlaments über europäische Sozialpolitik. Lest hier den Bericht der Schülerinnen und Schüler, die bei dem Planspiel als Journalisten teilnahmen.
„In Europa gibt es gerade ziemlich viel zu tun, deshalb finde ich es super, dass ihr heute mitmacht!“ – so begrüßte Terry Reintke, Abgeordnete im Europaparlament für die Grünen, in ihrer Videobotschaft die Schülerinnen und Schüler bei der Simulation des Europäischen Parlaments im historischen Rathaus. Das Planspiel wurde in diesem Jahr zum fünften Mal von den Jungen Europäischen Föderalisten Münster organisiert und stand abermals unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Markus Lewe und dem Europäischen Parlament. Neben Terry Reintke fand die Veranstaltung auch bei den Europaabgeordneten Tiemo Wölken und Dr. Markus Pieper Beachtung, die ebenfalls mit Videobotschaften vertreten waren.
Von 9 bis 17 Uhr beschäftigten sich die Jugendlichen mit den Strukturen des Europäischen Parlaments und nahmen die Rollen von Abgeordneten, Journalisten und Lobbyisten ein. Dieses Jahr drehte sich die Simulation um die Frage nach einer europäischen Sozialunion. Im Kern ging es dabei um einen einheitlichen Mindestlohn, Jugendarbeitslosigkeit und Chancengleichheit – Ziel war die Verabschiedung einer Stellungnahme zum Thema. Von Fraktionssitzungen über Pressekonferenzen bis hin zu einer Plenarsitzung am Ende der Veranstaltung lernten die Schülerinnen und Schüler dabei die Arbeit des Europäischen Parlaments hautnah kennen. Sie zeigten viel Engagement, unterhielten sich selbst während der Mittagspause über Inhalte der Stellungnahme und entwickelten ein besseres Gefühl für europäische Zusammenarbeit. Schwierigkeiten, wie das Hineinversetzen in die zugeteilte Fraktion, wurden schnell überwunden und schon bald liefen alle emsig durch das große Gebäude. Die Stimmung war konzentriert und diplomatisch, Meinungsverschiedenheiten wurden ausdiskutiert und sachlich beseitigt.
Besonders kontrovers war die Diskussion über die mögliche Einführung eines einheitlichen Mindestlohns in Europa. Dieser sei „eine Notwendigkeit für eine erfolgreiche Sozialpolitik, kurz- und langfristig“, so Mohamed Mahmoud in seiner Rolle als Vorsitzender der Fraktion S&D. Insbesondere die Fraktionen der EKR, ALDE und EVP sahen dies jedoch ganz anders. Die Stellungnahme wurde am Ende mit einigen Änderungen knapp angenommen und die Jugendlichen gingen voller neuer Eindrücke und einem breiteren Verständnis für Vorgänge im europäischen politischen Raum in den sonnigen Abend.
Autoren dieses Artikels sind die Schülerinnen und Schüler, die als Journalisten am Planspiel teilnahmen: Jaqueline Skirde, Mark Bröring, Sharel Lamski, Torben Theising, Paula Franke
Das Fotoalbum zur SimEP 2018 könnt Ihr HIER anschauen. Weitere Infos gibt’s zudem auf unserer SimEP-Facebook-Seite.
Wir möchten uns an dieser Stelle auch nochmal bei allen Förderern und finanziellen Unterstützern bedanken, ohne die die SimEP 2018 nicht möglich gewesen wäre. Vielen Dank an die Stadt Münster, Europe Direct Steinfurt, das Europäische Parlament, die NRW.BANK, den AStA der Uni Münster, den Förderverein des Instituts für Politikwissenschaft, HeurekaNet e.V., die Stiftung Bürger für Münster und Travelworks.