Wie ein Gewitter brach die Eurokrise über die Währungsunion herein – während in NRW starke Unwetter herrschten, ging es bei unserer gestrigen Diskussionsveranstaltung zur Lage und Zukunft der Euro-Zone heiß her. Gemeinsam mit der Initiative für plurale Ökonomik Münster hatte die JEF drei Diskutanten auf das Podium geladen, die sich in ihren Lösungsansätzen deutlich voneinander unterschieden.
Für einige Zeit ist es ruhig geworden um die Entwicklung der Euro-Zone. Doch im Zuge der aktuellen Diskussion über die Zukunft der europäischen Integration gerät auch die Währungsunion wieder in den Fokus. Gemeinsam mit der Initiative Plurale Ökonomik der WWU veranstalten die JEF Münster am gestrigen Dienstag, den 29. Mai 2018 eine Podiumsdiskussion mit dem Titel »Euro-(T)raum(a): Über die Zukunft einer Währung«.
Als Diskutanten dabei waren Prof. Dr. Alexander Dilger (Professor am Institut für Organisationsökonomik der WWU), Dr. Andrew Watt (Referatsleiter am Institut für Makroökonomie und Konjunktur der Hans-Böckler-Stiftung) und Felix Hoch (Vorsitzender der Pro Europäischen Partei).
Vor einem sehr diversen Publikum, das seinerseits viele Fragen stellte, sprachen die Diskutanten über die Lage und Zukunft der europäischen Währungs- und Wirtschaftsunion. Während sich bei den Analysen der Schwierigkeiten des Euro einige Schnittmengen zeigten, wurden auf dem Podium drei unterschiedliche Problemlösungen vorgeschlagen. Laut Dilger sei der Euro gescheitert, weshalb er für eine Renationalisierung der Währungen plädierte. Verschiedene, souveräne Staaten bräuchten getrennte Währungen und bei der Europäischen Union handle es sich nicht um einen Staat. Wenngleich auch Hoch die Fehlkonstruktionen des Euro aufzeigte, sprach er sich für eine Korrektur dieser aus: Die Einteilung der Währungsunion in fünf kleinere, homogenere Währungsgruppen sei ein ökonomisch sinnvollerer und gangbarer Weg. Watt stellte heraus, dass man bei aller berechtigten Kritik die geopolitische Dimension nicht vergessen dürfe. Eine gemeinsame Währung sei auch ein Mittel, mit dem die europäischen Länder sich in der Welt behaupten könnten. Er betonte, dass die Europäische Union wesentlich stärker integriert werden müsse, um eine stabile Währung zu erhalten.
Die Veranstaltung wurde von Lukas Uetz (JEF Münster) moderiert und mit einem inhaltlichen Input der Initiative für plurale Ökonomik eingeleitet. Mitschnitte der gesamten Diskussion werden auf der Facebookseite der Initiative bereitgestellt.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei den zahlreichen Gästen für ihr Interesse und die spannenden Wortbeiträge sowie Fragen bedanken.
Unser Dank gilt auch unseren Diskutanten auf dem Podium für eine angeregte Debatte und der Initiative für plurale Ökonomik Münster für die gute Zusammenarbeit!