Am 02.10. haben wir einen Ausflug nach Aachen und anschließend zum Dreiländereck unternommen. Dort sind wir auf den Spuren europäischer Geschichte gewandelt.
Begonnen haben wir unsere Tour im Aachener Rathaus, wo originalgetreue Kopien der Reichskleinodien aus der Zeit des Karl des Großen ausgestellt sind. Im Rathaus wird zudem die Geschichte des Aachener Kongress dokumentiert, der im Jahr 1818 in der Stadt abgehalten wurde und das erste größere Gipfeltreffen zwischen den europäischen Monarchen nach der Pariser Friedenskonferenz markiert. In einem weiteren Raum erfuhren wir detailreich um die Hintergründe der Schlacht um Aachen 1944. Über Tonspuren von Zeitzeugen konnten wir nachverfolgen, wie Aachener Bürger den Einmarsch der US-Alliierten damals erlebten. Aachen war die erste Stadt, die von den Alliierten am 21. Oktober 1944 erobert wurde.
Heute ist das Rathaus neben einem Besucherort mit Standesamt der Ort für die Verleihung des Internationalen Karlspreises, der seit 1950 an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen wird, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben. Diesjähriger Preisträger ist der amtierende Präsident von Rumänien, Klaus Johannis für seinen Einsatz für die Stärkung der europäischen Rechtsgemeinschaft in Südosteuropa. Im letzten Jahr ging der Preis an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres.
Nach einem Zwischenstopp mit einer Verkostung der berühmten Aachener Printen ging es weiter zum Aachener Dom, dem ersten deutschen Kulturdenkmal des UNESCO-Welterbes (seit 1978). Die Geburtskirche und Pfalzkapelle Karls des Großen ist nicht nur ein künstlerisches und architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol der Einigung und des Wiederaufstieg Westeuropas nach dem Ende des Römischen Reiches. Als Abschluss besuchten wir das nicht weit entfernte Dreiländereck zwischen Deutschland, den Niederlanden und Belgien bzw. den höchsten Berg der Niederlande mit 323 Metern. Nach den temporären europäischen Grenzschließungen im Zuge der Corona-Maßnahmen erfreuten wir uns an den inzwischen wieder selbstverständlicheren und mühelosen Grenzübertritten.