Was passiert mit dem krisengeplagten Europa, wie könnte die Zukunft aussehen?
Zugegeben, keine leichte Frage, mit der sich die JEF Münster im Rahmen ihres ersten Seminars beschäftigten. Trotzdem wurden durch die aktiven Teilnehmer und interessanten Redner viele Ideen gewonnen, Visionen geschaffen und Hintergründe analysiert.
Getroffen haben wir uns in der Villa ten Hompel im Münsteraner Norden. Geschichtsträchtiger könnte ein Ort kaum sein: Dieses wurde durch eine sehr interessante Führung durch die Villa, die in der Zeit des Nationalsozialismus Sitz der Ordnungspolizei war, deutlich. Heute dient dieser Ort der Erinnerung und Wiedergutmachung. Die Schrecken der nationalsozialistischen Vergangenheit werden (auch kinder- und jugendgerecht) aufgearbeitet. Demokratieförderung ist das Ziel des Geschichtsorts, wie uns David Schrock erklärte, der uns durch die Ausstellung führte.
Es könnte keinen besseren Einstieg in ein Europa-Seminar geben als einen solchen Rückblick auf unsere Geschichte; so wurde abermals deutlich, wie wichtig die Europäische Integration für den Frieden und die Völkerverständigung ist.
Die Geschichte der europäischen Integration wurde im Anschluss von Florian Lindemann, Promovend an der Uni Münster und Experte auf diesem Gebiet, im Rahmen einer Präsentation nachvollzogen: Europa als eine Überwindung des Krieges, Brücke zwischen den Völkern, als krisengebeuteltes, aber immer wieder gestärktes und sich weiterentwickelndes Projekt.
Am Sonntag hatten wir mit Prof. Dr. Norbert Konegen von der Uni Münster einen hoch qualifizierten Redner zur Stelle, der trotz des adventlichen Morgens bereit war, uns die Euro-Krise zu erklären und sie mit uns zu diskutieren. (Protokoll folgt in Kürze; die Präsentation von Prof. Konegen kann hier abgerufen werden)
Der Nachmittag war dann der Türkei gewidmet. Dr. Pantaleon Giakoumis von der Europa-Union NRW referierte über einen möglichen Türkei-Beitritt in die Europäische Union und lieferte uns vor allem Fakten über das Land sowie interessante Ansichten aus seiner deutsch-griechischen Sichtweise. Im Anschluss rundete Mevlüt Bulut vom türkischen Konsulat in Münster das Programm ab, indem er die türkische Sicht zu einem möglichen Türkei-Beitritt erörterte.
Alles in allem war das Wochenende ein voller Erfolg: Obwohl es das erste Seminar der JEF Münster war, gab es viele Interessierte und lebendige Diskussionen. Plätzchen, Kerzen und Kaffee waren auch immer zur Stelle, so dass die vorweihnachtliche Atmosphäre stimmte.
Wir freuen uns nach diesem erfolgreichen Start auf weitere Seminare mit JEF Münster und hoffen auf weitere Interessierte!
Vielen Dank an dieser Stelle an David Schrock als Hauptorganisator, an alle Teilnehmer für die aktive Mitarbeit, an die Villa ten Hompel und natürlich an unsere Referenten!
(Carina Lange, JEF Münster)