Europe@School/SimEP, KV Münster

Abgeordnete für einen Tag

Ein weiteres Mal wurde im Ratssaal von Münster erfolgreich getagt und das europäische Parlament simuliert. Über 60 Schülerinnen und Schüler verabschiedeten am 12.05.2016 eine Richtlinie, die sich mit genetisch veränderten Organismen beschäftigt.

Diesmal haben die JEF Münster entschieden den Artikel hier nicht selbst zu verfassen, sondern einem der exzellenten Texte der Journalisten-Gruppe den Vorrang zu geben:

Was haben so viele Jugendliche vor dem Rathaus in Münster zu suchen? Diese Frage stellten sich wohl so einige Passanten am vergangenen Donnerstag, als die Jungen europäischen Föderalisten (JEF) Münster wieder zur Simulation des Europäischen Parlaments einluden. Die Antwort ist einfach: Sich informieren, diskutieren, Kompromisse und Koalitionen eingehen, sich mit Pressekonferenzen und Plenardebatten rund um das Thema „Handel mit gentechnisch veränderten Organismen“ beschäftigen.

Die Schüler wurden vor Beginn des Planspiels verschiedenen Parteien zugeordnet und diskutierten nach einer Begrüßung durch den Stellvertretenden Vorsitzenden der JEF Münster Etienne Reussner, des Oberbürgermeisters Markus Lewe und des Europaabgeordneten Markus Pieper (Videobotschaft), innerhalb ihrer Fraktionen und Interessengruppen in separaten Räumen. Oft mussten sich die Abgeordneten dem Dilemma widmen wie weit man gehen kann oder sogar muss, um den Bürgern Transparenz beim Kauf von Lebensmitteln zu garantieren ohne sie abzuschrecken und ohne die regionale Landwirtschaft in Schwierigkeiten zu bringen.

Während sich die Parteien auf die Suche nach möglichen Koalitionspartnern machten, sorgten die Journalisten für Schlagzeilen und Infos am Newsboard. Dort sammelten sich während der Fraktionssitzungen eine ganze Menge Gerüchte. So war dort unter anderem zu lesen: „Chaos bei der EVP! – Abgeordnete sind gespalten.“

Während einer zweiten Beratung, Interviews und einer Pressekonferenz mischten sich auch die Lobbyisten ein, um ihre Meinung zu vertreten. „GVU ins Klo“ hieß es dann bei einer Demonstration vor der Sitzung. Nach einer weiteren Plenardebatte kam es dann zum finalen Votum und die Abgeordneten verabschiedeten die in einigen Punkten heiß diskutierte Richtlinie zum Handel und Verkauf gentechnisch veränderter Lebensmittel.

Das Planspiel der JEF ermöglichte nicht nur, in die Rolle der Politiker zu schlüpfen und als Parteimitglied aktiv an einer Gesetzesänderung zu arbeiten, sondern bat auch die Möglichkeit seine Fähigkeiten im Diskutieren und Verhandeln zu erweitern. Und natürlich bot die Pause zwischen Gefachsimpel und Koalitionsgesprächen, neben leckerer Verpflegung auch Zeit um neue Kontakte zu knüpfen.

Die fertige Richtlinie findet sich außerdem hier