KV Bonn, Netzwerktreffen

EU-Scotland Relations: Future Possibilities

Am 11. Mai, haben wir eine gemeinsame Online-Veranstaltung mit der YE Aberdeen (Schottland) zu den schottischen Parlamentswahlen, die am Anfang des Monats, am 06. Mai stattgefunden haben, veranstaltet. Ferner kamen wir auf die Folgen für die schottische Unabhängigkeit und das zukünftige Verhältnis zur EU zu sprechen. In einer ersten Kennenlernrunde tauschten wir uns über unsere Arbeitsbereiche und Pläne für die nächste Zeit aus. Danach testeten wir unser Wissen in einem kleinen Quiz über Schottland. – English version on next page –

In drei lebhaften Diskussionsrunden diskutierten wir über unsere Ansichten zum Brexit, zu den schottischen Wahlergebnissen und schließlich über die Folgen für die Unabhängigkeit Schottlands. In der ersten Runde zum Thema Brexit gingen wir auf die regionalen Abweichungen bei den Referendumsergebnissen in Schottland und Nordirland im Jahr 2016 ein (stärkere Mehrheit für “Remain”) und reflektierten über die Einschränkungen für Bereiche wie den Reiseverkehr, Handel oder den Wissenschaftsaustausch seit Inkrafttreten des Brexits zu Beginn dieses Jahres. Untermalt wurde die Runde durch persönliche Eindrücke von beiden Seiten zu den negativen, aber auch positiven Spielräumen, die sich daraus für die EU ergeben haben.

Ein neues Unabhängigkeitsreferandum nach der Wahl?

Als positive Aspekte wurde eine Rückbesinnung auf die Grundwerte der EU oder die Schubleistung für weitere Innovationen hin zu einer einheitlicheren “health oder “green” Union hervorgehoben. Im Zentrum des Gesprächs standen die Wahlergebnisse der schottischen Parlamentswahlen. Die Scottish National Party (SNP) mit ihrer Vorsitzenden, der ersten Ministerin Schottlands, Nicola Sturgeon, konnte insgesamt 64 Sitze auf sich vereinigen. Lediglich ein Sitz fehlte ihr zur absoluten Mehrheit. Einschätzungen des The National (17. Mai) zufolge wird die SNP fortan als Minderheitsregierung in Holyrood regieren. Es ist zu erwarten, dass das “historische” Wahlergebnis in Verbindung mit einer hohen Wahlbeteiligung als ein klares Mandat für ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum (IndyRef 2) zu werten ist, das jedoch erst frühestens nach der Pandemie abgehalten werden kann. Im Zuge dessen hat der Prime Minister Boris Johnson veranlasst, einen Covid-Recovery-Gipfel für die dezentralisierten Nationen auszurichten. Im Kontext des Wahlausgangs tauschten wir uns weiter über unsere Perspektiven zur Selbstständigkeit Schottlands und einer möglichen Rückkehr in die EU aus. Zum Schluss kamen wir vor dem Hintergrund des jüngsten Urteils des deutschen Bundesverfassungsgerichts zum Klimarecht und der anstehenden Bundestagswahl im September 2021 auf die möglicherweise vereinigenden green paths beider Länder zu sprechen.

Wir danken allen, die dabei waren, für diesen in jeder Hinsicht bereichernden Austausch! See you soon!  

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